
“Tainted Love”, ursprünglich von Gloria Jones als Synth-Pop-Nummer veröffentlicht, erlangte durch die industrialisierte Version der Band Soft Cell einen Kultstatus und etablierte sich als ein Paradebeispiel für die experimentellen Klangwelten des frühen Industrial. Die Coverversion, 1981 veröffentlicht, verwandelte den eher leichtfüßigen Originaltitel in eine düstere, hypnotische Hymne über verlorene Liebe und die damit verbundene Verzweiflung.
Die Band Soft Cell, bestehend aus Marc Almond (Gesang) und Dave Ball (Keyboard), entsprang der elektronischen Musikszene des frühen 80er-Jahre Londons. Angeknüpft an Vorbilder wie Kraftwerk und Suicide schufen sie eine einzigartige Mischung aus melodischem Gesang, düsteren Synthesizerklängen und experimentellen Drumcomputerrhythmen.
“Tainted Love” ist ein Paradebeispiel für die Ästhetik der damaligen Zeit:
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Düstere Synthesizer-Melodien: Der Song beginnt mit einem eingängigen Synthesizerriff, das sofort eine melancholische Atmosphäre schafft. Die Melodie ist einfach gehalten, aber durch den Einsatz von Detuning und Chorus Effekten klingt sie gleichzeitig verzerrt und unheimlich.
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Almonds markanter Gesang: Marc Almonds Stimme ist rau und voller Emotionen. Seine Interpretation der Textzeile “Tainted love” klingt nicht mehr wie eine einfache Liebeserklärung, sondern eher wie ein verzweifeltes Plädoyer für ein verlorenes Gefühl.
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Driving Drumcomputer-Rhythmus: Der Song wird von einem kraftvollen Drumcomputer-Beat angetrieben, der den track vorantreibt und ihm eine hypnotische Qualität verleiht. Die Beats sind minimalistisch, aber durch den Einsatz von verschiedenen Tempos und Rhythmusmustern schaffen sie eine spannende Dynamik.
Instrument | Beschreibung |
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Synthesizer | Verwendete verschiedene Modelle wie Roland Juno-106, Yamaha CS-80 für die düstere Atmosphäre |
Drumcomputer | Linn LM-1 für den typischen 80er-Jahre Synthwave-Sound |
Effekte | Delay, Chorus und Reverb für die Verzerrung der Klangfarben |
Soft Cell revolutionierte mit ihrer Interpretation von “Tainted Love” nicht nur das Genre des Industrial, sondern auch den Pop. Der Song wurde ein weltweiter Hit und erreichte Platz 1 in zahlreichen Ländern. Die Coverversion von Soft Cell zeigt, wie kraftvoll und emotional Musik sein kann, wenn sie konventionelle Genre-Grenzen überschreitet und sich neuen experimentellen Klangwelten öffnet.
Die Geschichte hinter “Tainted Love”: “Tainted Love” wurde ursprünglich 1981 von der Soul-Sängerin Gloria Jones veröffentlicht. Ihr Song war zwar ein charmanter Synth-Pop-Titel, aber er fand erst durch die Coverversion von Soft Cell einen breiteren Weg zu den Fans.
Soft Cell hatte bereits mit dem Remix ihres Songs “Non-Stop Erotic Cabaret” bewiesen, dass sie eine Vorliebe für düstere, elektronische Klänge hatten. Als ihnen die Idee kam, “Tainted Love” zu covern, sahen sie darin die perfekte Möglichkeit, ihre experimentellen Soundideen in einem bekannten Kontext zu präsentieren.
Die Version von Soft Cell war ein sofortiger Erfolg: Sie erreichte Platz 1 der Charts in Großbritannien und zahlreichen anderen Ländern und verkaufte sich über eine Million Mal. Der Song etablierte sich als ein zeitloser Klassiker und wird bis heute auf Partys und in Clubs gespielt.
Warum “Tainted Love” auch heute noch relevant ist: Der Song ist ein Beispiel dafür, wie Musik Grenzen überschreiten und neue Hörerfahrungen schaffen kann. Die düstere Atmosphäre, die kraftvollen Beats und der emotionale Gesang machen “Tainted Love” zu einem unvergesslichen Erlebnis für jeden Musikliebhaber.
Die Coverversion von Soft Cell zeigt auch, wie ein Song durch eine andere Interpretation völlig neu erfunden werden kann. Gloria Jones’ Original war zwar schön, aber durch Soft Cells industrialisierte Version wurde “Tainted Love” zu einem zeitlosen Klassiker der elektronischen Musik.